27 Gedanken über Europa

Sie sind zwar etwas ungeordnet und ich komme nicht hinweg in diesem Zusammenhang auch über Österreich und den Wahlkampf zu schreiben. Das sehe ich aber als mein gutes Recht, als österreichische Europäerin und proeuropäischgesinnte Österreicherin. Manche Aussagen gleichen bzw. ähndeln auch Aussagen von Experten, EU-Politikern, und sonstigen Europäisch interessierten, aber das kommt nur daher, dass ich deren Gedanken nachvollziehbar halte.

1*: Die Europäische Union garantiert für Frieden. Auch wenn einige Staaten wie Großbritannien für den Irakkrieg waren, innerhalb der europäischen Union gab es seither nie wieder Krieg untereinander. Und jetzt ist auch die Spaltung in Osten und Westen überwunden, da ehemalige Kommunistische Länder in der EU integriert sind.
2*: Was aus der EU kommt, wurde zunächst von den einzelnen Nationalstaaten auch eingebracht. Und wenn man schlechte Leute ins EU-Parlament schickt, kommt nichts gscheites raus.
3*: Das EU-Parlament ist neben der Gemeinde eine der demokratischten „Gesetzgeber“. (Es gibt keine EU-Gesetze nur EU-Richtlinien) Hier wird auch gegen die Fraktion gestimmt und wirklich nach dem Gewissen.
4*: Die EU steht für Gleichberechtigung. Jedes Land hat eine Stimme. Um Österreichs Interessen durchzusetzen muss man sich Verbündete suchen. Manchmal muss man aber halt auch im sauren Apfel beißen.
5*: Über das EU-Parlament wurde außerhalb des Wahlkampfes kaum berichtet. Die EU taucht meist nur als Bösewicht auf. Das angenehme gilt als selbstverständlich. Unangenehmes ergibt halt bessere Schlagzeilen.
6*: Die EU vereinfacht das Leben. Beispielsweise kein Anstehen mehr an den Grenzen und in einem großen Teil der EU-Länder gilt die gleiche Währung wie bei uns. All das erspart uns viel Ärger und Zeit und sogar Geld.
7*: Seit wir in der EU sind, haben wir bessere Wirtschaftsdaten wie die Schweiz.
8*: Auch als nicht-EU-Land werden viele Richtlinien übernommen und müssen dafür zahlen. Da ist es besser dabeizusein und mitbestimmen wie diese EU-Richtlinie aussehen wird.
9*: Inmitten dieser großen Staatengemeinschaft kann man sich besser gegen die Riesen wie China behaupten. Große Anliegen wie Klimaschutz kann die EU besser durchbringen als Österreich.
10*: Die EU ist auch Konsumentenschützer. Zum Beispiel wurden die Roaminggebühren gesenkt.
11*: Das EU-Parlament kann auch als Kaderschmiede für Politiker werden. Bsp. die ehemalige Justizministerin Maria Berger, die jetzt EUGH-Richterin wird oder die litauische EU-Kommissarin Dalia Grybauskaite wurde kürzlich zur Präsidentin gewählt.
12*: Im EU-Parlament geht die Sachpolitik meist vor dem Hickhack und dem gegenseitigen Haxelstellen. Das bewiesen beispielsweise die Abgeordneten Maria Berger, Herbert Bösch, Othmar Karas, Paul Rübig und Johannes Voggenhuber. Konstruktivität wird im EU-Parlament belohnt. Rübig wurde sogar, als Chefverhandler für die bereits erwähnten Roaminggebührsenkung, zum EU-Abgeordneten des Jahres 2008 gewählt. Vielleicht sollte man das im österreichischen Parlament auch einführen.
13*: Durch die Grenzöffnung hat man mehr Freiheit. So kann ich beispielsweise, wenn ich Lust habe ohne weiteres auf einen Kaffee fahren nach Passau oder nach Cesky Krumlov vulgo Krumau. Und wenn ich an meinem Aufenthalt in Schweden denke, ich hatte zwar den Reisepass mit, aber ich habe ihn nicht gebraucht. Obwohl ich mit dem Zug durch mehre Mitgliedsstaaten fuhr.
14*: Nochmals zur Grenzüberschreitung. Die Zusammenarbeit Regionen verschiedener Länder wird erleichtert, die geschichtlich zusammengehören, auch wenn es verschiedene Nationen gibt. Als Beispiel nenne ich hier Tirol und Südtirol.
15*: Der EU fehlt noch das gewisse emotionale etwas. Darum finde ich es schade, dass die Europahymne gestrichen wurde. Ich mag die Melodie. So bleibt Europa etwas abstraktes. Landeshymne,Bundeshymne und Europahymne hintereinander hat was.
16*: polizeiliche Zusammenarbeit funktioniert durch die EU besser. Austausch von Exekutivbeamten und europaweite Fahndung ist besser als jede Zollschranke.
17*: Die Warnungen vor dem Beitritt, dass wir die Blutschokolade und das Schildläusejoghurt zum Essen bekommen, entpuppte sich als Hoaxe. Nach wie vor fallen leider Leute auf so etwas rein. Z.B. eine Frauenquote für die Wiener Sängerknaben. (dieses Gerücht lancierten Kabarettisten vor der Ratifizierung des Lissaboner Vertrages.)
18*: Es ist richtig, dass der Lissabonervertrag vom Nationalrat ratifiziert wurde. Sonst könnte man eh bei jeden Thema eine Volksbefragung machen. Ich glaube, was ich vom Lissaboner Vertrag gelesen habe, das es richtig ist wenn er in Kraft tritt.
19*: Die EU lässt den Ländern ihre Eigenheiten und Kultur.
20*: Im EU-Wirrwarr gibt es auch eine Transparenz. Z.B.: wird im Internet veröffentlicht, von wem welcher EU-Kommissar etwas angenommen hat.
21*: Ich stelle fest, dass der Türkeibeitritt das einzige EU-Thema des österreichischen EU-Wahlkampfes war. Auch wenn dieser in weiter ferne liegt, wenn es realisiert wird. Ich sehe einen Beitritt auch problematisch (Menschenrechte, Anerkennung von Zypern, Massaker an die Armenier.) Da braucht man Diplomatie und keine brachiale Wortkeule.
22*: Europa braucht einen Obama. Herr Barroso, der EU-Kommissionspräsident ist das nicht. Europa braucht Personen mit Charisma die zwar sachverständig sind und trotzdem handeln. Es ist zwar nicht ganz vergleichbar, aber vielleicht ist das eben Europas Problem. Wir sind nicht so schnell begeisterungsfähig.
23*: Es fehlt die Identifikation. Vor allem in Österreich, wenn man von solchen Medien regiert wird, die vor der EU-Wahl wochenlang EU-Hetze druckt und ihre ranghohen Politiker bringt ihre Meinung nach der Meinung der Zeitung zu richten. und den Schwenk in der EU per Leserbrief in jener Zeitung bekannt gibt.
24*: Europa ist wichtig, aber das kam im Wahlkampf nie rüber. Zum Schluss sind alle auf die FPÖ mit ihrem Nationalismus reingefallen, wobei sie dieses Muster von Jörg Haider schon kannten. Die FPÖ hat das Thema gesetzt, die anderen gingen unter. Wofür haben sich die anderen stark gemacht? Oder ist der Zweikampf Karas/Strasser in der ÖVP wirklich das einzige was übrigblieb. Am Montag kommt das lange Gesicht der eigentlich seriösen Parteien.
25*: Europa hat sehr viel Macht. Viele nationale Gesetze basieren auf die EU.
26*: Ich fühle mich wohl in Europa und zwar als eine die aus Österreich kommt. Nur steigt mir die Grausbirn auf, wenn ich das übliche Gesudere über die EU und der Politik höre.
27*: auch wenn es Dinge gibt, die verbesserungswürdig sind, zur EU gibt es keine bessere Alternativen. Und gerade das Land, das in der Mitte liegt soll sich davon ausschließen?

So ich bitte euch eindringlichst geht zur Wahl,
und wenn ihr nicht zur Wahl gegangen seid, dann möchte ich diese Person nicht sudern hören, wieso die extremen Populisten von links bis rechts im Europäischen Parlament sitzen.